Die Zusammenfassung des Spiels im Video mit Kommentar: https://youtu.be/BWdnl2cTQVs
(kommentiert von den SCT Legenden Bruno und René Lehmann)
Der SC Thunerstern war nach der überraschenden Niederlage im Startspiel dieser Serie zu einer Reaktion gezwungen – fahren die Thuner doch ausgerechnet im Final ihre erste Niederlage ein. Mit 1:2 unterlag man dem RHC Vordemwald in eigener Halle, wobei eigentlich vieles gestimmt hatte und man grösstenteils am eigenen Unvermögen scheiterte. Am Samstag zeigte man die geforderte Reaktion und konnte die Serie auswärts ausgleichen und mit 3:6 gewinnen.
Hat Thunerstern die Lösung bereit?
Die Thuner Sterne hatten am letzten Wochenende doch überraschend viel Mühe gegen den Qualifikations-Zweiten und scheiterten immer wieder an der eng stehenden Defensive der Aargauer. Deswegen stellt sich die Frage: haben die Thuner eine Lösung gefunden? An diesem Samstag stand das Vordemwaldner Bollwerk nicht ganz so stabil wie es noch vor Wochenfrist der Fall war – das nutzte insbesondere Ligatopskorer Gian Rettenmund mit insgesamt vier Treffern gekonnt aus. Thunerstern wollte unbedingt in diesem Spiel in Führung gehen, damit man die enge Vordemwaldner Abwehr im eigenen Strafraum etwas dehnen kann. Dies gelang Kapitän Raphael Rettenmund bereits in der dritten Minute nach einem herrlichen Solo und einem präzisen Flachschuss, wobei Torhüter Patrick Mühlheim die Sicht genommen wurde – auch das war von Andrè Pereira gefordert – Verkehr vor dem Tor. Wirklich Stabilität erlangen die Thuner durch den Führungstreffer nicht, bereits 90 Sekunden später kassieren die Thuner nach einem katastrophalen Fehlpass in deren Reihen den Ausgleichstreffer nach vorbildlichem Konterspiel der Einheimischen. Über die Linie gedrückt wurde der Ball schlussendlich von RHCV Kapitän Sven Kunz, der es mittlerweile zum Standard macht, gegen die Thuner zu treffen. Es kam aber noch schlimmer für die Gäste: Nach einem Zusammenprall mit Gegenspieler und eigenem Goalie, sackte der Thuner Fabio Tommasi plötzlich zusammen. Die Thuner forderten einen Spielunterbruch, wobei die Schiedsrichter die Situation ignorierten. Fabio Tommasi wurde ins Zofinger Spital gebracht, Diagnose: Rippenprellungen und 2:1 für Vordemwald (8’). Das Toreschiessen ging aber munter weiter. Auf das Vordemwalder Doppelpack hatte der Thuner Gian Rettenmund eine Antwort bereit. Mit einem verdeckten Schuss, wiederum ohne Sicht für den Goalie, netzt er erst zum 2:2 (15’) und mittels Solo und einem Schuss ins obere Eck zur 2:3 Führung ein. Mit einem Vorsprung sollte dann doch keine Mannschaft in die Pause dürfen, dafür sorgte Aldo Rui, der die Thuner Defensive mit einem einfachen Sprint alt aussehen lässt und Torhüter Simos Panagopoulos zum 3:3 Gleichstand bezwingt.
Die Standards entscheiden das Spiel
In der zweiten Halbzeit bestimmte Thunerstern weiter das Spielgeschehen. Vordemwald ihrerseits konzentrierte sich wiederum vermehrt auf die Defensive. Die harte Gangart, welche die Akteure des RHCV gewählt haben, bestrafte jene dann in der Endphase deftig. Erst fliegt Sven Kunz nach der Notbremse am Thuner Jan Schober mit einer zweiminütigen Strafe vom Platz, anschliessend zählten die Schiedsrichter das zehnte Teamfoul – beides hatte einen direkten Freistoss zur Folge. In der letzten Partie noch 5 Standards vergeben, zeigte Thunerstern am heutigen Abend Nerven und verwandelten beide eiskalt zur 3:5 Führung. Es war, wer könnte es anders sein, wieder Gian Rettenmund der traf. Mit der zwei-Tore-Führung im Rücken, liess es sich dann etwas einfacher spielen. Die Thuner verwalteten die Führung und liessen auch beim fünf gegen vier nichts mehr anbrennen. Gian Rettenmund krönte seinen Abend und eine exzellente Leistung noch mit dem Empty Net Goal.
Mit Vorsicht zu geniessen
Zwar sah es am Schluss mit 3:6 nach einem doch klaren Sieg der Thuner aus. Zu beachten gilt jedoch, dass die Spielentscheidung mittels der Standards fiel. Auf diese Standards dürften die Thuner eigentlich nicht angewiesen sein und müssten im Spiel den Unterschied machen. Das betonte auch Kapitän Rettenmund im Interview nach dem Spiel: «Der grosse Unterschied waren die Standards». Sein Bruder Gian war da etwas skeptischer und erwähtne die mangelnde Gegenwehr bei den Gegentoren: «Alle Gegentore sind auf Fehler von uns zurückzuführen, das darf uns in einem derart wichtigen Spiel eigentlich nicht passieren».
Am Wochenende vom 11. und 12. Juni geht es weiter
Nach einem spielfreien Pfingstwochenende steht die nächste Partie am 11. Juni in der MUR-Halle in Thun an. Sicher ist, dass auch das vierte Spiel am 12. Juni auswärts in Vordemwald stattfinden wird, da keine der beiden Mannschaften die Serie im dritten Spiel entscheiden wird. Wir sind also gespannt, ob die Mannschaft von Trainer André Pereira Taten folgen lässt und wie geplant, den Meisterpokal am 12. Juni stemmen wird.